Alfa Romeo: La Passione 6C 2300 – 6C 2500 von 1934-1954 (Buchbesprechung)

Was passiert, wenn es einem profunden Alfa-Romeo-Kenner langweilig wird? Richtig, er schreibt ein Buch über Alfa Romeo – in diesem Fall über die Baureihe 6C 2300 und 6C 2500.

Wie alles begann

Spettacolo Sportivo 2018 in Zandvoort. Eine Gruppe Alfa-Romeo-Enthusiasten begutachtet ein neues, kleines Büchlein über die holländischen 6C 2500. Sofort kommt die Meinung auf, dass man ein solches Werk für den deutschsprachigen Raum auch haben müsste, aber umfangreicher. Die Blicke fallen sofort auf Hans-Jürgen Döhren.

Fast nicht zustande gekommen

Jürgen Döhren ist zuerst etwas unschlüssig, denn nachdem er zwar grosses Lob und auch Erfolg mit seinem Buch „Millenove“ erntete, hatte er sich eigentlich vorgenommen, dass er kein Buch mehr verfassen würde. „Es ist ein unvorstellbarer Aufwand, ein Buch zu konzipieren“, blickt er zurück. Die Alfa Romeo-Enthusiasten hatten trotzdem einfaches Spiel und konnten Döhren überzeugen, ein neues Buch in Angriff zu nehmen.

Es war ihm zwar überhaupt nicht langweilig, trotzdem begann er mit der Arbeit zum neuen Buch. Und er hatte den Aufwand richtig quantifiziert. „Die Konsequenz war, dass ich ein Jahr lang nicht mehr in meiner Werkstatt war und sich die Restauration meines 1900er-Tourings nun um mindestens 12 Monate verzögert“, schmunzelt er. Nur – was sind schon 12 Monate, wenn quasi als Gegenwert ein so tolles Buch mit dem treffenden Titel „Alfa Romeo La Passione 6C 2300 – 6C 2500“ entstanden ist?

Aufwändige Recherche

Döhrens Buch ist nicht einfach ein weiteres in der Reihe mit längst bekannten Daten und Fakten. Nein, mit seinem Konzept beschritt er Neuland. Akribisch suchte er sich im deutschen Sprachraum viele besondere Alfa-Romeo-6C-Modelle, die er beschrieb oder beschreiben liess.

Alles dokumentiert mit Fotos, die in den meisten Fällen für dieses Buch gemacht und erstmals veröffentlicht wurden. Entstanden ist ein abwechslungsreicher Farbband mit interessanten Hintergrundgeschichten und tollen Fotos. Porträtiert werden auf 360 Seiten 60 dieser raren Modelle.

Wenige Exemplare übrig

Von der Typenreihe 6C 2300 und 6C 2500 wurden in der Zeit zwischen 1934 und 1953 rund 4200 Modelle gebaut, überlebt haben wohl nur gerade etwa 600 Exemplare. In diesen zwei Jahrzehnten der Produktion gehörten die 6C-Modelle nicht nur zu den schönsten, sondern auch zu den teuersten Autos. Reiche Industrielle, Filmstars und Würdenträger aus Politik (und manchmal auch aus kirchlichen Kreisen oder Armee) konnten sich die kostspieligen Autos leisten. Und speziell diese Modelle begründeten den bis heute anhaltenden Nimbus der Mailänder Automarke.

Vor diesem Hintergrund gibt es Alfa-Romeo-Sammler, die mit einem Blick auf den Ferrari den Besitzer mit dem Spruch ärgern: „Schau, der Alfa Romeo des armen Mannes“. Für einen Alfa Romeo 6C 2500 SS als Grantourismo-Coupé oder als Cabriolet musste man 1949 die Kleinigkeit von 48‘000 Schweizer Franken auslegen,  einen Ferrari 166 Sport konnte man sich schon für bescheidene 38‘000 Franken in die Garage stellen…

Alfa Romeo La Passione 6C 2300 – 6C 2500 ist im Verlag Alfapoint oder im Buchhandel für 86 Euro erhältlich. Die Alfa-Romeo-Enthusiasten müssen sich aber beeilen: Die Auflage wurde auf 915 Exemplare beschränkt – 915 deshalb, weil dies für eine Vielzahl der 6C Alfa-Romeo die interne Typenreihenbezeichnung war.

Bibliografische Angaben

  • Titel: Alfa Romeo La Passione 6C 2300 – 6C 2500: 1934-1954

  • Autor: Hans-Jürgen Döhren

  • Sprache: Deutsch/Englisch

  • Verlag: millenove.de

  • Auflage: 1. Auflage, Oktober 2019

  • Format: Gebunden, 29.6 x 24.6 cm

  • Umfang: 350 Seiten, 550 Abbildungen

  • Preis: EUR 86.-

  • Kaufen/bestellen: Onlline bei www.millenove.de , oder im Buchhandel

Quellenangabe: https://www.zwischengas.com/de/SZ/zubehoer/Alfa-Romeo-La-Passione-6C-2300-6C-2500-1934-1954-Buchbesprechung-.html

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