Wenn sich die Katze in den Schwanz beisst …

Ich bin mit Daniel Reinhards Meinung von Zwischengas.com zu diesem Thema absolut einig und einverstanden. Daher «poste» ich seine Zeilen 1:1 für euch:
Wie ist es doch immer wieder schwierig und kompliziert, für einen „echten“ Oldtimer die Papiere für ein H-Kennzeichen (oder eine Veteranenzulassung) zusammenzubekommen, geschweige denn für FIA- und FIVA-Nachweise.
Im Gegenzug dazu bauen die Engländer im Moment ihre Prunkstücke reihenweise nach und verunsichern damit den Markt der Zukunft. Bald weiss keiner mehr, was echt ist und was nicht. Viele versuchen natürlich nach dem Kauf auf Biegen und Brechen ihr Auto zu “verechten“, leider oftmals mit einer erfundenen und über weite Strecken erlogenen Geschichte.
Nach dem Jaguar E-Type Lightweight, dem XKSS und dem Aston Martin DB5 will nun auch Bentley passend zu seinem 100-Jahre-Jubiläum zwölf „neue“ 4 1/2 l Blower von 1929 exakt nachbauen. Dazu wurde das Werksauto mit der Chassisnummer HB3403, womit Tim Birkin persönlich 1930 in Le Mans startete, komplett zerlegt und mit einem 3D-Scanner digitalisiert.
Bentley-CEO Adrian Hallmark zeigt sich unbesorgt, dass der Wert der Originale leiden könnte. Er meint: „Wir wissen, dass es eine Nachfrage nach authentischen Nachbauten gibt, welche man einsetzen und geniessen kann, ohne dass dadurch die preisgekrönten Originale tangiert würden.“ Ich denke, dass dies kurzfristiges Denken ist, denn mit den Jahren und Generationen werden manche dieser “Nachbauten” sicher immer mehr auf “echt” getrimmt.
Nun gibt es aber auch Besitzer von echten Oldtimern, deren Lack verändert wurde und sie nun plötzlich beweisen müssen, dass es sich um ein Original handelt. Rennwagen, die im Laufe ihrer Einsätze eine logische Entwicklung durchmachten und sich dadurch der Konkurrenz anpassten, sind plötzlich nicht mehr zugelassen. Und auf der anderen Seite werden heute 60-jährige und noch ältere Autos vom Werk neu nachgebaut und verkauft im irren Glauben, dass diese auf immer und ewig als Nachbauten fungieren. Sieht man denn je einen Pur-Sang, der nicht mit einem Bugatti Emblem versehen ist?
Mein Vorschlag an die kaufkräftigen Interessenten: Ignoriert diese Nachbauten, kauft lieber ein Original, das zum persönlichen Budget passt. Denn, wenn niemand diese aufwändig gemachten Recreations kauft, dann werden die Werke auch aufhören, solche zu produzieren.

Quellenangabe: https://www.zwischengas.com/de/blog/2019/09/13/Wenn-sich-die-Katze-in-den-Schwanz-beisst-.html

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